7.4.24

Wohnen im Puff?

Manche Wohnungen sind echte Ladenhüter.

Zum Beispiel eine bei uns um die Ecke, die etwas plüschig eingerichtet ist und verdächtig viele Schlafzimmer hat, manche davon mit Spiegeln an den Wänden und der Decke

„Was denkst denn Du, was das mal war“, fragt mich unser Freund Eckart. Eindeutig ein Puff“, klärt er mich auf.

Seitdem verfolge ich mit großem Spaß, wie der Makler die offensichtlich schwer zu vermittelnde Wohnung anpreist: „Wohnen und Geschäft in perfekter Harmonie: 5-Zimmer-Wohnung mit Gewerbeoption“ oder noch besser: „Raum für Kreativität: Wie 5 Zimmer Ihre Lebensweise revolutionieren können.“ Ich bin gespannt, was ihm noch so alles einfällt.


29.3.24

Selbst ist die Braut!

Diese Braut traut sich. 

In der Auslage eines Juweliers in der Nürnberger Innenstadt ist sie es, die sowohl das Selfie als auch das Victory-Zeichen macht.

Leider sieht sie etwas derangiert aus. Vielleicht hat sie sich ein wenig Mut antrinken müssen. Nun ja, Hauptsache, ihr „Ja“ war nicht gelallt – und wird, nüchtern betrachtet, nicht so schnell bereut.



16.2.24

Kunst versus Kuchen

Mit meiner Freundin Silvia sitze ich im Café Arte im Germanischen Nationalmuseum. Anschließend wollen wir auf dem nahe gelegenen Kornmarkt gegen Rechts demonstrieren gehen. 

Im Museum findet gerade das Aktions-Wochenende mit vielen kostenlosen Führungen statt. Doch wir haben es auf einen gemütlichen Kaffeeplausch abgesehen.

Kaum fangen wir damit an, steht Frau S. neben unserem Tisch. Wir kennen sie als überaus aktive Stadt- und Kirchenführerin, die vermutlich jeden Winkel Nürnbergs kennt, jede Möglichkeit zur Weiterbildung nutzt und ihr Wissen detailverliebt vermittelt. 

Na, was habt Ihr Euch denn schon alles angeschaut?“, fragt sie uns wissbegierig.

Silvia antwortet prompt – und ehrlich: Das Kuchenbuffet!

7.2.24

Der Name des Ex aus der toxischen Beziehung

 Blueskonzert in der Kofferfabrik mit der Hillmann's Bluesband

„Im nächsten Lied geht es um eine toxische Beziehung“, erklärt die Leadsängerin Claudia. Die meisten Konzertbesucher scheinen sie, ihr Leben und ihre Themen schon gut zu kennen.

Wie heißt der Typ?“, will einer wissen.

„Verrate ich nicht, fällt unter den Datenschutz“, bekommt er als Antwort.

Doch das spornt den Mann aus dem Publikum erst recht an, den Namen des Ex aus der Sängerin herauskitzeln zu wollen. Prompt stellt er den fiktiven Titel des Liedes in den Raum: „Das nächste Lied heißt 'Stefan'.“

23.12.23

Weihnachtsbräuche dies- und jenseits des Ärmelkanals

Der Weihnachtsmann kommt bald. Father Christmas is coming to town. Für unser internationales Team Anlass, uns über Weihnachtsbräuche dies- und jenseits des Ärmelkanals auszutauschen.

Meine Kollegin Rose in England wundert sich darüber, wie großzügig bereits Sankt Nikolaus hierzulande die Kinder beschenkt. In Großbritannien gingen die Kinder am 6. Dezember leer aus. 

Doch kurz darauf kommt raus, warum unser Nikolaus-Brauch bei ihr auf so große Verwunderung stößt. 

Als wir erklären, dass der Nikolaus einen vor die Tür gestellten Stiefel – Englisch: boot – füllt, hat Rose einen mit Süßigkeiten und Geschenken prall gefüllten Kofferraum vor Augen – Englisch: (ebenfalls) boot.

Was für eine Vorstellung! Doch leider gab es im Mittelalter, als der Brauch entstand, noch keine Autos.


Soldaten zeigen ein Herz für Kinder

Als es im Süden Bayerns schneit und schneit, gehen die Soldaten der Universität der Bundeswehr München rum und bieten den Bewohnern Neubibergs an, ihnen beim Schneeschippen zu helfen. Dies schreibt mein Bruder Christian in unserer Geschwistergruppe. 

Doch da hatten die Kinder hier in der Straße andere Wünsche“, schreibt Christian weiter. „Es sollte kurzerhand ein Iglu gebaut werden.“ Und schickt das Beweisfoto gleich mit:

(aus der Signalgruppe „Kinder“)


1.12.23

Bore Out trifft auf Mental Load

Im vor-adventlichen Einkaufstrubel muss ich doch gleich mal die neugestaltete Buchhandlung in Nürnbergs City begutachten. Im Eingangsbereich jetzt jede Menge „Non Book“-Angebote, darunter natürlich Unzähliges zum sich abzeichnenden Weihnachtsfest.

Dabei fällt mir dieses traute, hochheilige Paar in den Blick. Während Maria nach erfolgreicher Geburt des Heilands stark und aufrecht an der Krippe steht, erscheint Josef völlig erschöpft und anlehnungsbedürftig zu sein. 

Moment mal, sind es nicht die Frauen, die den immensen „Mental Load“ der unsichtbaren Alltagsaufgaben bewerkstelligen? Hätte nicht Maria allen Grund dafür, nach einer starken Schulter Ausschau zu halten?

Nun gut, seien wir mal gnädig mit dem heiligen Josef. Vielleicht lässt sich seine Erschöpfung als Bore Out deuten, denn im Heiligen Stall ist er ja bekanntlich nur eine Randfigur.

(gesehen in der Buchhandlung Thalia Nürnberg)